h5 Lachnummer der Liga? Das war mal... Die 5. Herren befindet sich weiterhin im Aufwind. Diese Mannschaft, hätte Forrest Gump gesagt, ist wie eine Pralinenschachtel: Man weiß nie, was drin ist... In der völlig verkorksten Hinrunde wurden ja schon einzelne Satzgewinne bejubelt, weil es kaum etwas anderes zu bejubeln gab (wenn man mal davon absieht, dass sich kein Spieler schwer verletzt oder trostlos aus dem Fenster gestürzt hat...) 7 Spiele, 7 Niederlagen, 9:63 Sätze und 0:14 Punkte war die niederschmetternde Bilanz.

Und jetzt? 9:3 Punkte und zunächst 2. Platz - zugegeben, nur in der B-Gruppe, aber da spielen ja immerhin auch Mannschaften, gegen die in der Hinrunde noch verloren wurde. Zum Beispiel DJK Adler Frintrop, an diesem Wochenende auf breiter Front gegen uns angetreten (2.,3. und 5. Herren). 4:9 war das Hinspiel gegen Frintrop VIII ausgegangen - das war immerhin das beste Ergebnis unserer Mannschaft in der gesamten Vorrunde, und darauf musste sich doch mit dem Rückenwind der letzten Erfolge aufbauen lassen!

Aber es fing gar nicht so gut an: Zwar gewannen Detlev und Arthur ihr Doppel - früher hätte man gesagt, die beiden sind inzwischen eine Bank, aber seit Bank ein Schimpfwort geworden ist, sagen wir besser: Die beiden sind einfach unglaublich... Das klare 3:0 war der sechste Erfolg hintereinander, und nur die Kettwiger Lutterbeck/ Vollmer konnten beim 2:3 überhaupt Satzgewinne verbuchen. Eine ideale Kombination: Detlev hält ruhig den Ball im Spiel (manche bezeichnen diese Spielweise böswillig als „Hacken"), bis der Gegner irgendwann so zurückspielen muss, dass Arthur seine gefürchtete Rückhand einsetzen kann.

Leider gingen aber die beiden anderen Doppel nicht ganz erwartet verloren. Andreas und Sebastian hielten das Spiel zwar jederzeit offen, aber deshalb konnten sie den Sack halt auch nicht zumachen: Mit 1:3 ging dieses Doppel verloren, und Werner und Meik konnten nach knapp verlorenem 2. und souverän gewonnenem 3. Satz die neu entflammten Hoffnungen auch nicht erfüllen:  Am Ende stand ebenfalls ein 1:3, zu Buche und damit waren die Gäste aus Frintrop schon in Führung gegangen.

Aber dann zeigte Andreas erneut, wie viel stärker die Mannschaft durch ihn geworden ist: Mit 3:0 besiegte er den Defensiv-Brettchen-Künstler Servaty und glich damit zum 2:2 aus.

Detlev begann viel versprechend gegen Hantke, entnervte diesen zunächst durch sein unorthodoxes Spiel (manche bezeichnen diese Spielweise böswillig - ach, das hatten wir schon...), vergab aber nach verlorenem 2. Satz im dritten zwei Satzbälle und hatte damit seine mentalen Reserven erst einmal verbraucht. 4:11 im 4. Satz war deutlich - und schon führten die Gäste wieder.

Nun sollten im mittleren Paarkreuz die Weichen auf Sieg gestellt werden: Die Schimmelpfennige sollten es richten, denn jeder weiß: Wer den (Schimmel)pfennig nicht ehrt, ist den Sieg nicht wert. Arthur beherzigte das auch, denn bis auf einen Aussetzer im 3. Satz (den er ja nur verlor, weil er unbedingt noch einen 4. Satz spielen wollte, er ist im Moment halt einfach unersättlich) setzte er sich souverän mit -7, -8 und -3 durch. Werner dagegen haderte mit sich und seiner Form und dem Leben überhaupt und zog im Krimi gegen Ridder mit 11:13 im 5. Satz - nach vergebenen 4 Matchbällen - den Kürzeren.

Immer noch lag Frintrop in Führung.

Dass dann Sebastian mit einem 3:0 - wenn auch mit 3 knappen Sätzen - wieder den Gleichstand herstellen würde, war nicht unbedingt zu erwarten, aber sein Trainigsfleiß wurde eben endlich einmal belohnt. Und nun sollte der in den letzten Spielen recht erfolgreiche Meik die Mannschaft zum ersten Mal in Führung bringen. Aber das Schöne am Sport ist ja, dass man „nie weiß, was hinten herauskommt" (Helmut Kohl): Es passiert ja immer mal wieder, dass in einer Mannschaft einem Spieler gar nichts gelingt, und das war diesmal Meik, dem das Schicksal oder wer auch immer dafür zuständig ist (er soll verdammt sein!), einen wahrhaft gebrauchten Tag angedreht hatte: Der 1. Satz ging nach einer 8:0 und 9:1 Führung (!) noch verloren - und aus war es mit Selbstvertrauen und -beherrschung: Als im 3. Satz (der 2. war mit 8:11 ebenfalls an die Frintroper gegangen) beim Stand von 9:10 für Meik der Gegner den Ball ins Netz schmetterte, schien der Satz gewonnen und damit wieder alles offen - aber weit gefehlt: Aus schwer zu durchschauenden Gründen entschloss sich der schon im Netz zappelnde Ball zu einer weiteren, physikalisch noch unerklärten Rotation, quälte sich noch einmal hoch und tropfte mit einem trockenen „Plopp" doch noch auf der anderen Seite herunter.

Im Anschluss konnten die Flugeigenschaften von Meiks Schläger beobachtet werden...

Keine Frage: Meiks Nervenkostüm war zerfetzt, der Satz ging mit 10:12 verloren und es stand zur Halbzeit 4:5.

Aber nun wurde im ersten Paarkreuz Tacheles gespielt. Andreas zeigte Hantke, was eine Harke ist (3:0) und Detlev entnervte Servaty (den mit dem trockenen Brettchen-Ton) so sehr, dass dieser den 3. Satz mit 1:11 abgab - und auf einmal stand es 6:5.

2. Paarkreuz, Schimmelzeit: Die Brüder Arthur und Werner spielten auf der Skala der Emotionen in ihrer ganzen Breite. Dass der unersättliche Arthur es wieder auf 5 Sätze anlegen würde, war zu erwarten; dass er allerdings nach gewonnenem 1. Satz sich im zweiten eine 1:11 Klatsche abholen würde, hatte keiner auf der Rechnung. Aber nachdem er während dieses grausamen Satzes gelegentlich das Schicksal befragt hatte („Was ist denn jetzt los?"), bekam er im 4. und 5. offenbar die richtige Antwort und gewann beide Sätze sicher (-6 und -4).

Jetzt war es also an Werner, dem Ur-Schimmel, den Punkt zu holen, der das Unentschieden sichern würde. Und Werner spielte so, wie man ihn seit gefühlten 134 Jahren kennt: Den 1. Satz gab er ab, weil er das Geschubse seines Gegenspielers mitmachen wollte - dabei weiß doch jeder, dass er das nicht kann. Also ergriff er nach einer Reihe von Selbstbeschimpfungen und -demütigungen die Initiative, machte Druck, gewann den Satz mit 11:8 und verpasste dann im 3. seinem Gegner die Höchststrafe: 11:0! Weil ihm aber ein echter Killer-Instinkt fehlt, gab er sich im 4. Satz mit einem 11:9 zufrieden - es reichte ja, ein Punkt war damit bereits eingefahren.

Nun hätten Meik und Sebastian ja alles klar machen können, aber Sebastian bekam diesmal beim 0:3 nur selten ein Bein auf die Erde, und Meiks Tag erwies sich nicht nur als gebraucht, sondern hatte sein Verfallsdatum offenbar schon weit überschritten: Sang- und klanglos (nun gut, wenn er gesungen hätte, wäre es auch nicht besser geworden...) musste er das Spiel 0:3 verloren geben, und so sollte zum ersten Mal in dieser Saison das Schlussdoppel entscheiden. Und da zeigte sich nun, dass die Strategie, das Erfolgsdoppel Detlev/ Arthur als Nr. 1 zu setzen, richtig war: Nicht ganz ohne Zittern, aber letzten Endes doch sicher gewannen die beiden -9, -8, -9 und sicherten damit den 4. Sieg der Mannschaft in der Rückrunde - nach 3 Stunden Spielzeit mit allen emotionalen Höhen und Tiefen war das 9:7 gegen einen sympathischen Gegner in trockenen Tüchern und das Punktekonto auf 9:3 angewachsen. Ach, wenn doch alle Konten so schnell wachsen würden...!

(Dieser letzte Satz ist allen unschuldigen Opfern der Finanzkrise gewidmet...)

 

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